Unsere Kirche
Die Silhouette der Margareten-Kirche gibt Oberkrumbach ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Wann sie genau entstand, kann aus schriftlichen Quellen nicht erschlossen werden. Der Bau- und kunsthistorische Befund besagt, dass die Mauern im Chorturm und im Langhaus noch auf das 14. oder Anfang 15. Jahrhunderts zurück gehen. 1697 wurde der Turm wegen Baufälligkeit abgetragen und neu aufgebaut. 1729 erhielt unsere Kirche ihre heutige Gestaltung.
1682 fertigte Erhard Wirsching aus Neumarkt den Altar. Das Altarblatt zeigt Christus in Gethsemane, wie er von einem Engel gestärkt wird.
Die schöne Barockkanzel stiftete im Jahr 1664 der Nürnberger Weinschenk Friedrich Engelhard. Seinem Vorbild folgte gut zweihundert Jahre später der örtliche Wirt Johann Walter. Er stiftete 1877 den Taufstein.
Der Hersbrucker Stadtkirchner und Kirchenmaler Johann Christoph Reich versah 1729 die Felder der Empore mit Szenen aus dem Alten und dem Neuem Testament.
Das älteste Inventarium ist dem Besucher nicht frei zugänglich, eine gotische Glocke, gegossen 1437 von Meister Ulrich. Sie ruft seit mehr als einem halben Jahrtausend die Gemeinde zu Gottesdienst und Mahlfeier: "Land, Land, Land, höre des Herren Wort!"
Unsere Kirche und ihre Sage
Nach alter örtlicher Überlieferung hatten in der Nähe des Dorfes vormals die Herren von Gugel ihren Sitz. "Im Burgstein" seien noch die Grundmauern ihres Schlosses auszumachen und in den Gugeläckern am Hansgörgl lebt der Name bis zum heutigen Tag fort.
Margarete von Gugel, eine Tochter dieses adeligen Geschlechts, weilte einst zu Besuch auf der Burg Hohenstein. Auf dem Heimweg verirrte sie sich im Wald. Da läutete das Glöcklein der Kapelle zu Hirsdorf, einem später eingeäscherten Weiler, der am Weg nach Kirchensittenbach auf halbem Hang nach dem Bach lag, zum Abendgebet. Das abendliche Geläut half dem adeligen Fräulein, den Weg in die elterliche Behausung zu finden. Aus Dankbarkeit stiftete sie die Kirche Oberkrumbach. Ihre Ruhestätte soll sich an der Südseite des Kirchturmes befinden, vermutlich im Bereich der heutigen Sakristei. Nach der nämlichen Sage hätten "Peganbrüder" in ihrer Einsiedelei zu Hirsdorf dreimal täglich ihr Stundengebet in Gugeln gehalten, das waren rote oder blaue Mäntel mit Kapuzen, die nur die Augen frei ließen. In der besagten Kirchenstifterin und ihrer gleichfalls jungfräulichen Schwester hätten sie ihre Wohltäter gefunden.
St. Margaretha mit dem Lindwurm, eine Holzfigur aus einem spätgotischen Altar, hat heute noch neben dem Chorbogen an der Ostwand einen Ehrenplatz in der Kirche. Die Einheimischen nennen ihre Kirchenpatronin liebevoll das "Gugelmaicherl".
Soweit die volkstümliche Überlieferung, die freilich bis zum heutigem Tag ein Rätel birgt. Denn die belegbare Geschichte kennt zwar die Herren von Krumbach, nachzuweisen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts - der Burgstall am kleinen Hansgörgl westnordwestlich von Kühnhofen dürfte einst ihr Sitz gewesen sein, aber ein Geschlecht von Gugel findet in den Urkunden keine Erwähnung.
PS: Die Herren von Gugel waren vom 14. bis 17. Jahrhundert als Nürnberger Patrizierfamilie bekannt. Ein Zweig ließ sich Anfang 1600 in Diepoldsdorf bei Simmelsdorf nieder, daher der Name der Herrn von Gugel zu Diepoldsdorf, er bestand bis Anfang 1900, und wurde durch Heirat zu "Von Loefen".
Hausgeschichte:
Oberkrumbach gehört zu den vom Kaiser Heinrich II. am 2. Juli 1011 dem Bistum Bamberg übergebenen Ortschaften. Das Patronat hatte vor der Reformation der Abt von St. Egidien in Nürnberg. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts ist der Frühmesser von Kirchensittenbach zugleich Pfarrer zu Oberkrumbach.
Chorturm und Mauern des Langhauses sind wohl aus dem 14. oder Anfanz 15. Jahrhunderts.
1670 anlässlich einer Renovierung "Ausstreichung der Fresken"
1697 Turm wegen Baufälligkeit abgetragen und neu aufgebaut
1729 Umbau des Langhauses mit Einbau der Empore
1894 durchgreifende, jedoch nicht stilgemäße Renovierung, sowie Anbau der Sakristei zwischen den beiden Turmpfeilern
1956 Restaurierung
1968 Neues Chorgestühl mit Heizung - große Innenrenovierung
1984 Sußengesamtrenovierung - neue Dacheindeckung
2007 Renovierung der 1887 erworbenen Orgel - Spezialinnenputz
2024 Planung der dringend nötigen Renovierung des Kirchturm- und Langhausdaches
Quellen: 1000 Jahre St. Margareten-Kirche und Oberkrumbach aus der Geschichte eines alten Dorfes